Zur Zeit lebe ich in zwei Parallelwelten …

…im Jahr 2025 – mit Museum, Projekten, Familie. Alttag. Und gleichzeitig im Jahr 1938, manchmal auch 1968 – dort, wo Ida Jolles lebt, entscheidet, zweifelt und kämpft.

Wie ich zu Ida gekommen bin? Zufall, Schicksal, Neugier – vielleicht von allem ein bisschen. Im Juli 2022 habe ich im Bauakt der ehemaligen Villa Adler ein Schreiben von J. Jolles Studios entdeckt. Der Name sagte mir nichts. Aber „Studios“ klang spannend, ungewöhnlich. Also begann ich zu suchen und stieß schließlich ich auf die Website www.jollesorginal.com.

Noch am selben Tag schrieb ich ein Mail. Und bekam prompt Antwort aus Kalifornien. Absenderin: Irene Blumenkranz, die Enkelin von Ida. Meine Freude war riesig, ich konnte es kaum fassen. Damit hatte ich nie gerechnet. Aus diesem ersten Kontakt entwickelte sich eine lebendige Korrespondenz. 2024 bin ich schließlich selbst nach Kalifornien gereist und habe Irene gleich zweimal besucht. Diese Begegnungen haben Idas Geschichte für mich noch greifbarer gemacht.

Seitdem wächst Ida mir immer mehr ans Herz. Sie ist längst nicht nur eine historische Figur, sondern meine persönliche Heldin geworden. Ihre Geschichte ist filmreif: Wie sie 1938 ihre Firmengeheimnisse und das Leben ihres Mannes vor den Nationalsozialisten rettete, ist ein Lehrstück in Mut, Klugheit und Entschlossenheit.

Ich hätte diese Frau wirklich gern kennengelernt. Was für eine Kraft, welche Klarheit und (Über)Lebenswillen muss sie ausgestrahlt haben. Sie war nicht nur eine geniale Unternehmerin, sondern auch ein Mensch, für den die Familie immer im Mittelpunkt stand. Tapfer, willensstark, warmherzig.

Ida hatte selbst gesagt, das Schicksal habe für jeden einen Plan. Vielleicht glaubte sie daran. Vielleicht war es auch nur ihre Art, Ordnung in das zu bringen, was sich nicht erklären ließ.

Wenn ich schreibe, tauche ich in diese „Ida-Bubble“ ein. Ich lebe stundenlang in ihren Gedanken, spüre ihre Ängste und ihren Mut. Und erkenne mich in vielem in ihr wieder. Oft ist es ein seltsames Wechselspiel: Ich schreibe über 1938 und lese Schlagzeilen aus dem Jahr 2025. Antisemitismus, Ausgrenzung, Machtmissbrauch – Themen, die nicht vergangen sind. In Idas Welt erkenne ich, dass das, was wir für selbstverständlich halten, fragiler ist, als wir glauben möchten.

Und jetzt kehre ich wieder zu Ida und „Jene fünf Tage in Paris“ zurück…

Ida vor Villa in Hietzing
31. August 2025|Buchprojekt, Schreiben|
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Zur Zeit lebe ich in zwei Parallelwelten …

…im Jahr 2025 – mit Museum, Projekten, Familie. Alttag. Und gleichzeitig im Jahr 1938, manchmal auch 1968 – dort, wo Ida Jolles lebt, entscheidet, zweifelt und kämpft.

Wie ich zu Ida gekommen bin? Zufall, Schicksal, Neugier – vielleicht von allem ein bisschen. Im Juli 2022 habe ich im Bauakt der ehemaligen Villa Adler ein Schreiben von J. Jolles Studios entdeckt. Der Name sagte mir nichts. Aber „Studios“ klang spannend, ungewöhnlich. Also begann ich zu suchen und stieß schließlich ich auf die Website www.jollesorginal.com.

Noch am selben Tag schrieb ich ein Mail. Und bekam prompt Antwort aus Kalifornien. Absenderin: Irene Blumenkranz, die Enkelin von Ida. Meine Freude war riesig, ich konnte es kaum fassen. Damit hatte ich nie gerechnet. Aus diesem ersten Kontakt entwickelte sich eine lebendige Korrespondenz. 2024 bin ich schließlich selbst nach Kalifornien gereist und habe Irene gleich zweimal besucht. Diese Begegnungen haben Idas Geschichte für mich noch greifbarer gemacht.

Seitdem wächst Ida mir immer mehr ans Herz. Sie ist längst nicht nur eine historische Figur, sondern meine persönliche Heldin geworden. Ihre Geschichte ist filmreif: Wie sie 1938 ihre Firmengeheimnisse und das Leben ihres Mannes vor den Nationalsozialisten rettete, ist ein Lehrstück in Mut, Klugheit und Entschlossenheit.

Ich hätte diese Frau wirklich gern kennengelernt. Was für eine Kraft, welche Klarheit und (Über)Lebenswillen muss sie ausgestrahlt haben. Sie war nicht nur eine geniale Unternehmerin, sondern auch ein Mensch, für den die Familie immer im Mittelpunkt stand. Tapfer, willensstark, warmherzig.

Ida hatte selbst gesagt, das Schicksal habe für jeden einen Plan. Vielleicht glaubte sie daran. Vielleicht war es auch nur ihre Art, Ordnung in das zu bringen, was sich nicht erklären ließ.

Wenn ich schreibe, tauche ich in diese „Ida-Bubble“ ein. Ich lebe stundenlang in ihren Gedanken, spüre ihre Ängste und ihren Mut. Und erkenne mich in vielem in ihr wieder. Oft ist es ein seltsames Wechselspiel: Ich schreibe über 1938 und lese Schlagzeilen aus dem Jahr 2025. Antisemitismus, Ausgrenzung, Machtmissbrauch – Themen, die nicht vergangen sind. In Idas Welt erkenne ich, dass das, was wir für selbstverständlich halten, fragiler ist, als wir glauben möchten.

Und jetzt kehre ich wieder zu Ida und „Jene fünf Tage in Paris“ zurück…

Ida vor Villa in Hietzing
31. August 2025|Buchprojekt, Schreiben|

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