Sonderausstellung im Stadtmuseum Bad Vöslau
2019 & 2020
Die ersten dokumentierten Überlegungen zum Bau eines schiffbaren Kanals stammen aus 1750, dabei standen vor allem strategische Aspekte im Vordergrund. Ausschlaggebend für den tatsächlichen Kanalbau war die beginnende Industrialisierung im Habsburgerreich am Ende des 18. Jahrhunderts.
Zwischen 1797 und 1803 wurde der „oeconomischen Canal“ (der Namen Wiener Neustadter Kanal kam erst später) errichtet. Die erste Fahrt mit Fracht zwischen Wien und Wiener Neustadt fand am 12. Mai 1803 statt – insgesamt folgte 400 Schifffahrten in diesem Jahr.
Um die Höhenunterschiede von 100 Meter zu bewältigen, benötigte man insgesamt 50 Schleusen, auf dem heutigen Gemeindegebiet von Bad Vöslau gab es fünf davon (Nr. 19-23).
Bis 1822 wurde der Kanal staatlich verwaltet, anschließend entschloss man sich den Kanalbetrieb zu verpachten. Erster Kanalpächter war der Vöslauer Herrschaftsbesitzer Moritz I. Graf von Fries. Ihm folgten vier weiter Pächter, bis der Kanal schließlich 1871 an die „K.k. Priviliegierte Österreichische Vereinsbank“ verkauft wurde, obwohl der Kanal bis dahin guten Gewinn abwarf!
Auf diese Kanalpächter und ihre Zeit wird in der kommenden Sonderausstellung im Stadtmuseum Bad Vöslau der Fokus gesetzt. Es sollen nicht nur die Pächter dargestellt werden, sondern auch die Zeit in der sie lebten – Biedermeier, Revolution 1848, Industrialisierung und Gründerzeit! Informative Texte, Bilder und „Zeittropfen“ geben einen Überblick über die Zeit der Kanalpächter.